Die blaue Blume der Nacht . . .
In einem Romanfragment von Novalis lag ein Jüngling unruhig auf seinem Lager, und gedachte des Fremden und seiner Erzählungen. Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben, sagte er zu sich selbst; fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn’ ich mich zu erblicken. Er schläft ein und beginnt zu träumen. Im Traum durchreist er fremde Gegenden, bis er schließlich am Fuße eines Berges die Öffnung eines Ganges erblickt. Er betritt eine Höhle, in der sich ein Wasserbecken befindet, das er durchschwimmt bis zum anderen Ufer und dort entdeckt er die blaue Blume der Nacht, die sich nach ihm zuneigt und deren Blütenblätter einen blauen ausgebreiteten Kragen zeigen, in welchem ein zartes Gesicht schwebt.
In der blauen Blume verbinden sich bei Novalis Mensch, Natur und Geist, aber auch das Unerreichbare, denn das süße Staunen des Jünglings wird jäh unterbrochen, als ihn die Stimme seiner Mutter weckt.
In meiner Kunst spielt in den letzten Monaten die Farbe BLAU eine große Rolle. Dass alles mit allem zusammenhängt, ist schon lange ein tragendes Element meiner Kunst.
Ich lade Sie ein, mit mir bei Kunst im Schloss 2025 die Farbe BLAU und den Zusammenhang mit der Einheit allen Seins zu erkunden, den Himmel und das Meer, das Weite, die Hoffnung und die Unendlichkeit, aber auch den Weg aus der dunklen Nacht in die zarte und dennoch kraftvolle Essenz des Lebens.
Schwere Zeiten sind notwendig, damit sich neue Möglichkeiten entfalten können. Schwierigkeiten anzunehmen und zu integrieren, schafft Freiraum für Zartheit und Licht.
Der Zauber der Schönheit besteht darin, Widersprüchliches zu einem Ganzen zu verbinden.
